Hi Thorsten. Ich hoffe, dass dein Hintern dir noch keine Schwierigkeiten macht, so oft wie du auf deinem Mountainbike sitzt und die frische Luft genießt. Soll heißen, dir und deiner Familie geht es hoffentlich gut?
Erstmal danke, dass ich mich in dieser Rubrik mit tollen Typen vergangener Tage einreihen darf - und ja, uns geht es gut! Ich habe auch noch keine Pusteln am Hintern vom vielen radeln. Dennoch betrachte ich durchaus mit etwas Sorgenfalten was die Zukunft so mit sich bringt. Letztendlich ist es aber wichtig, trotz einiger Konflikte und politischer Diskrepanzen optimistisch und lebensfroh nach vorn zu blicken.
Uns beide verbindet wirklich sehr viel. Wir haben schon unzählige coole Sachen für den Leo Channel und osnaball.de gemacht und das waren alles besondere Momente im Sinne der Sportler! Was ist dir hier besonders in Erinnerung geblieben?
Ich kann den einen besonderen Moment gar nicht hervorheben - dafür waren es zu viele tolle Augenblicke. Kannst´e Dat in Melle oder die Liveübertragung vom Addi-Vetter Cup mit Max und Co.. Dabei wurde immer viel und unbeschwert gelacht. Kleine Gegenfrage - hast du etwa unser Trainingslager mit dem SVR in Sögel in der Frage vergessen!?
Leider bist du mir auf dem grünen Rasen etwas abhanden gekommen, aber dafür hast du seit einigen Jahren eine neue Leidenschaft gefunden. Für verschiedene Wettbewerbe, auch in anderen Ländern trainierst du sehr hart auf deinem Mountainbike und setzt dir immer wieder neue Ziele, woher nimmst du den Antrieb dafür?
Die eigene körperliche Verfassung ist sicher ein Grund - psychisch und physisch hält mich der Radsport ganz gut fit. In der Natur lässt sich gut vom Alltag abschalten. Keine Fake-News, keine Nachrichten über Krisenherde usw.. Man fühlt sich frei und tankt Energie, auch wenn die Touren durchaus Kräftezerrend sein können. Das Tempo und den Aufwand bestimmt man (altersgerecht) aber letztendlich selbst. Schmerzhaft ist nur der falsche Abgang vom Rad!
Ich und wahrscheinlich alle die in unserer Stadt was mit dem Sport zu tun haben, denken noch sehr gerne an die Gala Nacht des Sports zurück. Eine unfassbar aufwendige, aber im Zeichen aller Sportarten in und um Osnabrück tolle Veranstaltung im Alando Palais. Dieser Abend ist wie vieles natürlich auch der Pandemie zum Opfer gefallen, hat die Gala noch eine Zukunft?
Wenn ich an die ganzen Auflagen der Osnabrücker Nacht des Sports zurückdenke, werde ich schnell emotional. Unglaubliche Menschen, Potentiale, Talente, Storys, Ehrungen, Bilder! Unser Ziel, war es immer den Leuten zu zeigen wie bunt und vielfältig der Osnabrücker Sport ist / war. Ein Event was schon in unbeschwerten Zeiten anstrengend zu organisieren war und gegenwärtig kaum zu stemmen ist, ohne die Eintrittspreise deutlich zu erhöhen. Das Credo war immer von Sportlern, für Sportler! An dieser Stelle möchte ich aber auch mal Danke sagen für viele Emotionen und an sämtliche Unterstützer (Gäste, Partner, Freunde, Juroren, diverse Journalisten usw.).
Nun zu unserer eigentlichen Leidenschaft. Du hast als aktiver Kicker auch einiges investiert. In der Jugend beim VfL Osnabrück, Arminia Bielefeld, beim SV Bad Rothenfelde und natürlich in Borgloh (vielleicht hab ich was vergessen). Auch du hattest den Traum, den viele hatten, was hat denn da gefehlt?
Puh, schwere Frage! Neben Talent, viel Einsatz, benötigt es durchaus auch etwas Glück im richtigen Moment, um letztendlich mal Zweitliga-Luft zu schnuppern. Ich habe es schonmal in einem anderen Interview betont. Nachhaltig betrachtet ist ja alles gut wie es gekommen ist. Ich blicke auf einen tollen Verlauf im hiesigen Amateurfußball zurück, es war möglich die Idee der Nacht des Sports umzusetzen und darüber hinaus konnte ich viele Freundschaften im Osnabrücker Land schließen. „Als ehemaliger Profikicker landet man ja heutzutage schnell mal im Dschungelcamp (-;. Gut das es soweit nicht gekommen ist (-;.“ Außerdem war es immer einmal mein Ziel unter Bernd Birkemeyer zu spielen - eine Meisterfeier und Kulturreise mit dem TuS Borgloh auf die Balearen muss man erlebt haben.
Ich schätze an dir, deinen Weitblick fürs Wesentliche. Deine guten Ideen in verschiedenste Richtungen wie....Streaming beim Volleyball, Interviews zu aktuellen Themen (Schiedsrichter), Streaming 24h Stunden Rennen am Alfsee und vieles mehr. Dabei bist du immer bodenständig und vor allem Mensch geblieben! Woher kommt dieser Antrieb dafür?
Ich finde wir haben ein ziemliches Ungleichgewicht in unserem Bewusstsein für diverse Dinge. Klar kann man sagen, es ist doch alles Angebot und Nachfrage! Aber Fußball 24/7 da bin ich dann irgendwann raus, wenn dazu noch andere Sportarten medial über die Tischkante wegfallen! Ich mag Breitensport, der sich im Grundsatz seine Bodenständigkeit bewahrt. Die Aufblähung verschiedener Fußballwettbewerbe sorgt bei mir dagegen eher für Reizüberflutung.
Zum Schluss wünsche ich mir, das wir dich vielleicht noch mal als Trainer, wie in Bad Laer, oder als Veranstalter einer Gala und natürlich auf dem Mountainbike mit immer reichlich Gummi auf der Felge wiedererkennen können, das wäre doch was Thorsten oder nicht?
Auf dem Mountainbike auf jeden Fall! Trainer in Bad Laer (an Spieltagen) bin ich ja aktuell (U12 Mädchen Volleyball) und im Bezug auf ein Comeback der Gala, damit habe ich zumindest gedanklich noch nicht abgeschlossen. Danke für das Interview und macht weiter so mit osnaball.de!
osnaball bedankt sich bei Thorsten für das Interview und wünscht ihm für die Zukunft alles Gute!
